**Mertingen – Unglück am Bahnhof: Teenager verletzt sich bei Leichtsinnsaktion schwer**
Ein 16-jähriger Junge hätte am Sonntagabend (26. Januar) beinahe mit seinem Leben bezahlt, nachdem er auf einen abgestellten Güterwaggon kletterte und dabei einen gefährlichen Stromschlag erlitten hat. Der Vorfall ereignete sich am Bahnhof in Mertingen, als der Teenager, ein Pole, mit zwei deutschen Freunden auf dem Heimweg von einer Faschingsveranstaltung war. Trotz wiederholter Warnungen und ausdrücklicher Hinweise der Bundespolizei zur Gefahrenvermeidung bei Bahnanlagen, kam es zu diesem bedauerlichen Vorfall, der die erschreckende Realität von Unachtsamkeit und Leichtsinn im Umgang mit der Bahn verdeutlicht.
Die drei Jugendlichen, im Alter von 16 und 17 Jahren, hatten gegen 21 Uhr den Bahnhof erreicht, als der 16-Jährige plötzlich und ohne ersichtlichen Grund begann, auf einen der abgestellt Güterwaggons zu klettern. Während er sich mit dem Oberkörper auf dem Waggon aufrichtete, kam es zu einem Stromüberschlag der hochgefährlichen Oberleitung, die mit 15.000 Volt betrieben wird. Der Schlag war so heftig, dass der Junge vom Waggon fiel und sich dabei schwere Kopfverletzungen zuzog und gleichzeitig auch eine schmerzhafte Verbrennung an der Hand erlitt.
Die beiden Begleiter reagierten sofort und wählten den Notruf, um schnelle Hilfe zu leisten. Sie versorgten den Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, der ihn umgehend in ein nahegelegenes Krankenhaus brachte. Glücklicherweise besteht bei den Verletzungen des Teenagers keine akute Lebensgefahr, jedoch wird er aufgrund der Schwere seiner Verletzungen verfolgt werden müssen.
Dieser Vorfall ist nicht nur ein Weckruf für die Jugendlichen selbst, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Die Bundespolizei hat immer wieder betont, wie gefährlich es ist, sich in der Nähe von Bahnanlagen und insbesondere unter den Oberleitungen aufzuhalten. Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zur Oberleitung ist unerlässlich, da bereits eine Unterschreitung dieser Distanz zu einem Spannungsüberschlag führen kann – ein Risiko, dessen Schwere oft unterschätzt wird. Die traurige Realität ist, dass ungünstige Unfälle in Bahnhöfen und auf Bahnanlagen häufig tödlich enden und selbst Überlebende häufig unter langanhaltenden körperlichen und psychologischen Folgen leiden.
Neben den persönlichen Konsequenzen dieses Vorfalls ruft die Bundespolizei besonders die Eltern auf, ihre Kinder regelmäßig über die Gefahren, die von Bahnanlagen ausgehen, aufzuklären. Bildung und Aufklärung sind wichtige Werkzeuge, um solche Unfälle in Zukunft zu verhindern. Auch Gruppen und Cliquen sind aufgerufen, auf die Sicherheit ihrer Freunde zu achten und sie vor unüberlegten Handlungen, wie dem Klettern auf Züge, zu warnen.
Die Bundespolizei stellt auf ihrer Homepage weitere Informationen und Hinweise zum sicheren Verhalten auf Bahnanlagen zur Verfügung, die sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene von grundlegender Wichtigkeit sind. Letztendlich liegt es in der Verantwortung von uns allen, die Gefahren des eigenen Handelns zu erkennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Sicherheit im Umgang mit Bahnanlagen zu gewährleisten.